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Ein Reizdarmsyndrom ist in dem Sinne keine eigenständige Krankheit, wird aber momentan vor allem von der Pharmaindustrie massiv mit Berichten und Kongressen zu einer gemacht, da mehrere neue Medikamente dagegen in der Pipeline stecken. Man nennt das auch Disease Mongering.
Das Reizdarmsyndrom ist eher ein Abweichen vom guten Gefühl im Bauch.
Es existieren auch verschiedene Bezeichnungen für das Reizdarmsyndrom, RDS, Irritable Bowel Syndrome, IBS , oder Funktionelle gastrointestinale Störungen, FGS. Ist vor allem der Dickdarm betroffen, spricht man auch vom Reizdickdarm beziehungsweise vom Colon irritabile oder auch vom spastisches Kolon.
Dem RDS liegt ein komplexes Geschehen zu Grunde, in dem körperliche und psychologische Faktoren zusammenkommen. Eine zentrale Rolle spielt dabei unser zweites Gehirn, das enterische Nervensystem, früher auch Plexus Auerbachii genannt.
Im Bereich von Speiseröhre, Magen und Darm besitzen wir ein zweites Nervensystem. Dieses Bauchhirn oder auch Darmhirn ist mit seinen rund 100 Millionen in den Eingeweiden und Darmwänden verankerten Nervenzellen weitaus komplexer als das gesamte neuronale Netz im Rückenmark.
Interessanterweise werden hier auch 95% unseres Serotonins produziert. Kein Wunder, dass wir uns unglücklich fühlen, wenn es im Bauch nicht stimmt.